Ich gehe davon aus dass Sie die Checkliste für die Planung eines Carports abgearbeitet haben und wissen, was Sie auf ihrem Grundstück aufstellen möchten und nach Anfrage beim Bauamt, mit oder ohne Baugenehmigung aufstellen dürfen.
Als nächstes dürfte ja die Frage nach dem Untergrund bzw. der Stellfläche für die Fahrzeuge geklärt sein. Also wie die Stellfläche aussieht, aus welchem Material die Abstellfläche besteht und wo die Pfostenanker eingesetzt werden.
Das Nachbauen dieses Carports erfolgt auf eigene Gefahr. Ich habe nach bestem Wissen meine Erfahrungen und Kenntnisse eingebracht aber Fehler meiner seit´s sind nicht auszuschliessen und ich übernehme keine Garantie für die Richtigkeit der Angaben.
Einfacher Flachdach Carport mit Schalung und Dachpappe
Die Sparrenlänge ergibt sich aus der Länge der Fahrzeuge die untergestellt werden sollen.
Bei einem Passat der 4,77 m lang ist, werden die Sparren mit 5m Länge sehr knapp. Bei einem Skoda Fabia Combi mit ca. 4,33 könnte die Länge reichen. In unserem Beispiel hier nehmen wir eine Sparrenlänge von 5 m.
Carport mit geschlossen Seiten:
Wenn das Auto ca. 1,80 m breit ist sollten Sie mindestens 50 cm pro Seite für das öffnen der Türen ein kalkulieren. Dass ist schon knapp gerechnet, wenn Sie 3 Meter lichte Weite zwischen den Stielen nehmen haben sie 60 cm auf beiden Seiten des Autos zum ein und aussteigen.
Carport der offen ist:
Bei einem Auto das 1,80 m Breit ist sollten Sie zwischen den Stielen mit ca. 2,5 m Abstand rechnen.
Hier in unserem Beispiel rechnen wir mit einer Gesamtbreite von 4 Metern und einer Länge von 5 Metern.
Die Höhe des Carports:
Die Höhe des Carports ergibt sich aus der Höhe des Autos. Ein VW Bus ist zwischen 1,95 m und 2,45 m Hoch. Also müssen wir die Höhe der Stiele und Querhölzer dementsprechend bestellen und zuschneiden.
In unserem Beispiel rechnen wir mit einem Auto das bis 2 m hoch ist. Außerdem können wir bei der Höhe bequem unter dem Carport lang laufen ohne uns den Kopf zu stossen.
Ich persönlich würde mit Holzverbindungen wie Zapfen und Holznägeln arbeiten, aber unser Carport soll einfach zu bauen sein und deswegen gibt es zum verbinden der Hölzer, Schrauben oder Nägel, Bolzen und Winkel.
Als erstes werden die Fundamente mit den H Pfostenankern eingemessen ausgehoben, mit Beton gefüllt und auf Höhe gebracht.
Die Anker werden für die Aufnahme der Pfosten auf 3 m Breite und 3,80 m Länge ausgerichtet und auf gleiche Höhe gebracht. siehe Grafik. Das Fundament sollte 2 – 3 Wochen aushärten.
Gebinde
Nun schneiden Sie die Hölzer für die Gebinde. Die beiden Pfosten das Querholz und Kopfbänder werden am Boden liegend zusammen geschraubt.
Hierfür brauchen Sie eine Ebene Fläche auf der Sie die Holzer auslegen können.
Die Stiele vom vorderen Gebinde scheiden Sie auf eine Länge von 2,20 m und die beiden Stiele hinten auf eine Länge von 2,00 m. ( Gefälle Berechnung 5%: Wenn wir eine Länge von 4 Meter Außenkante Stiel zu Außenkante Stiel ausgehen und einen Höhenunterschied von 20 cm haben beträgt das Gefälle ca. 5 % dass entspricht der Empfehlung der üblichen DIN 18531, die für die Dachneigung von Flachdächern ausschlaggebend ist.)
Als nächstes zeichnen Sie auf den 4,00 Meter langen Querhölzern die Stiele an. Kontrollieren Sie den Abstand zwischen den Stielen. Sie brauchen 3,00 Meter lichte Weite. Befestigen Sie die Stiele mit Winkeln an dem Querholz.
Die Kopfbänder schneiden Sie im 45 % Winkel auf eine Länge von 70 cm. Somit kommt das Kopfband max. 50 cm in den Einfahrtsbereich vom Carport und es bleiben 2 m zwischen den Kopfbändern Platz. Um eine starre Verbindung zu erzeugen sollte man immer mindestens 2 lange Schrauben oder Bolzen pro Seite in die Kopfbänder ziehen. Drehen Sie die Schrauben / Bolzen noch nicht zu fest an. Benutzen Sie einen Winkel zum ausrichten der Kopfbänder.
So die beiden Gebinde sind fertig und können nun aufgestellt werden. Hierfür brauchen Sie eine zweite Person und eine genaue Wasserwaage. Sie können ja vorübergehend Bretter zum seitlichen stabilisieren der Pfosten anschrauben. Ziehen Sie die oberen Bolzen in die H-Pfostenanker die untere Bohrung fixieren Sie erstmal mit dicken Schrauben zum lotrechten ausrichten der Pfosten.
Je genauer Sie im Vorfeld gearbeitet haben, desto besser passen die Pfosten. Eventuell müssen Sie die Kopfbänder noch mal lösen und nach justieren.
Die Gebinde stehen und jetzt kommen die ersten Sparren drauf. Legen Sie zuerst die beiden Sparren ( Nr. 2 und Nr.6) an denen die seitlichen Kopfbänder bestiegt werden drauf.
Nehmen Sie an der Rückseite des Carports den gewünschten Überstand an und nageln die beiden Sparren mit einem Stichnagel am Querbalken fest oder schrauben einen Winkel mit 4 Schrauben an.
Als nächstes nehmen Sie die Kopfbänder für die Längsverstrebung diese sind länger. Messen Sie von Oberkannte Querbalken 80 cm nach unten und schrauben dasKopfband unten an den Stiel an.
Jetzt richten Sie die hinteren Pfosten endgültig im Lot aus und befestigen das Kopfband oben am Sparren. Wenn Sie beide Pfosten hinten fest haben nehmen Sie die Wasserwaage und schieben die Pfosten Ins Lot. Hier reicht es aus die beiden Sparren ( Nr.2 und Nr. 6) fest zunageln. Bevor Sie die Vorderen Seitenkopfbänder anschrauben kontrolieren Sie alle Steher nochmal.
Legen Sie die anderen Sparren auf und vernageln Sie diese richtig.
Das Dach.
In dem Beispiel hier bringen wir eine Schalung mit Dachpappe und einer Windfeder als Abdeckung auf. Ebenso haben Sie die Möglichkeit ein Blechdach oder ein Kunststoffdach aufzuschrauben. Dass ist Ihnen überlassen, allerdings finde ich Kunststoffdächer nicht wirklich praktisch. Da in den letzten Jahren die Stürme und Hagelschäden zugenommen haben würde ich mich am ehesten für Holz oder ein vernünftiges Blechdach entscheiden.
Der Aufbau beim Dach mit Schalung und Dachpappe sieht folgender Maßen aus.
Auf die Sparren kommt eine Schalung. Diese kann profiliert sein und mit der Sichtseite nach unten aufgeschraubt oder genagelt werden. So bekommt die sichtbare Unterseite ein vernünftiges Gesicht.
Bevor Sie mit der Windfeder anfangen kommt das Traufblech und die Dachrinne an der Rückseite des Carports ran.
Als nächstes wird die Windfeder und das Traufblech angebracht. Sie können für die Windfeder ein Brett wählen oder sich ein Zinkblech / Kupferblech mit Falz kaufen.
Nun wird die erste Lage Pappe mit verzinkten Pappnägeln aufgenagelt. Beim Blech wird die Pappe nur bis in den unteren Falz gelegt. Wenn eine Holzwindfeder verarbeitet ist wird die Pappe bis oben auf die schnalle Kante gezogen und mit Pappnägeln angenagelt.
Je nach Geschmack und Geldbeutel können Sie jetzt die Abschlussschicht … Dachschweißbahnen oder Dachschindeln aufbrennen oder annageln.
Auf die Schalung kommt die erste Schicht Pappe und eine Windfeder
Optische Feinheiten
Die Sparren können mit ein wenig handwerklichen Geschick mit Rundungen oder Kanten versehen werden.
Winkel können durch unsichtbar angebrachte Verbinder oder versenkte Schrauben ausgetauscht werden.
Optisch schöner und fachlich richtiger wären Holzverbindungen. Also Stiel und Kopfbänder mit Zapfen versehen und mit Holznägeln verbinden.
Löcher die Sie durch Schrauben erzeugen, können Sie im Vorfeld mit einem zu der stärke der Holzpfropfen passenden Bohrer vorsenken.
Die Dachrinne und Windfeder können Sie individuell gestalten. So kann die Dachrinne durchaus eine ansehnliche Kastenrinne sein oder die Windfeder und die Regenrinne aus Kupfer bestehen. Der Regenablauf könnte einfach aus einer Kette bestehen. Hier ist Ihre Fantasie gefragt. Manchmal lohnt es sich bei den Nachbarn oder im einer Carportausstellung in der Umgebung auf Inspirationstour zu gehen.
4 Stiele mindestens 12×12 cm lieber stärker weil … sieht besser aus.
4 Kopfbänder für die Stiele und Querhölzer / Rähme
4 Kopfbänder für die Stiele zu den Sparren
7 Sparren 8 x 16 5 Meter lang
meine Materialliste (keine Garantie auf Vollständigkeit)
8 Säcke Fertigbeton
4 Pfostenanker ( je nach Pfostenbreite bestellen)
8 Pfostenanker Bolzen + Muttern
4 Stile / Pfosten mind. 12 x 12 cm und mindestens 2,20 m lang
2 Querhölzer Rähme je nach Wahl der Pfosten 12 x 14 cm und 4 m lang
7 Sparren
4 Kopfbänder 0,80 m lang
4 Kopfbänder 1,20 m lang
20 qm Schalung ( je nach Anbieter würde ich wahrscheinlich mehr bestellen)
Bolzen oder lange Schrauben zum befestigen der Kopfbänder
Nägel oder Schrauben zum befestigen der Schalung.
verzinkte Dachpappnägel zum Befestigen der Zinkwindfeder und der unteren Lage Dachpappe.
Regenrinne + Rinnenhaken (pro Sparren einer)
Fallrohr und Schellen + Winkelstücke für das Fallrohr
Wenn keine Blech oder Kupfer Windfeder verwendet wird ein Windfederbrett + Eckleisten
Traufblech 4 m
Winkel
24 Winkel zumbefestigen der Sparren
8 Winkel zum befestigen der Stiele mit dem Rähm / Querholz